Verein für Germanisches Heidentum e.V. (VfGH)

Der VfGH sieht seine Aufgabe darin, auf der Basis authentischer Überlieferung und der Ergebnisse seriöser historischer Forschung die traditionelle Religion des germanischen Heidentums in einer für die Gegenwart und Zukunft tauglichen Form wiederzubeleben. Dafür hat der VfGH drei Konzepte entwickelt:

Wir stehen mit unseren Ideen und Konzepten nicht allein, sind gut vernetzt und kennen viele Freunde und Gleichgesinnte:

Leider…
…stellt sich immer wieder heraus, dass es nicht ausreicht, nur zu sagen, wofür man steht, sondern es besser ist, auch
klarzustellen, wofür nicht und wen man meidet:

Aufbau und Struktur

Der VfGH hat Mitglieder im gesamten deutschsprachigen Raum und auch darüber hinaus. Er ist grundsätzlich stark basis-demokratisch organisiert.

Gruppen und Herde sind regionale Untergliederungen des VfGH und regeln ihre Angelegenheiten selbständig. In ihnen sind üblicherweise nicht nur Mitglieder des VfGH sondern auch etliche nicht organisierte Heiden und Heidinnen aktiv. Hier werden die Jahreskreisfeste gemeinsam begangen, es finden Stammtische oder Brunches statt und oft auch andere gemeinsame Aktivitäten wie z.B. Museumsbesuche.

Der Vorstand besteht aus drei gleichberechtigten Personen, die sich die anfallenden Aufgaben der Vereinsverwaltung selbst aufteilen. Der Vorstand ist zuständig für das “Tagesgeschäft”, also Mitgliederverwaltung und -betreuung, Abrechnung, Veranstaltungen, Website usw. Der Vorstand wird alle drei Jahre gewählt.

Das höchste Organ des VfGH ist die Mitgliederversammlung (Bundesthing), die einmal jährlich stattfindet.

Inklusives Heidentum

Schon immer haben wir Wert auf die Einbeziehung ganz unterschiedlicher Menschen gelegt. Das bedeutet: unterschiedliche Herkunft, unterschiedliche Lebensentwürfe, unterschiedliche Ansichten, unterschiedliche individuelle Merkmale und natürlich auch unterschiedliche Handicaps sind bei uns willkommen und werden vollständig akzeptiert.

Aber:
„Der VfGH lehnt totalitäre Ideologien jeder Art ab, da sie dem toleranten Wesen der germanischen Religion und Kultur nicht entsprechen.“
„Die Mitgliedschaft im VfGH und die aktive Vertretung totalitärer und/oder menschenverachtender Ideologien schließen sich aus.“
(Satzung des VfGH, § 2, Abs. 4 & 5)

Unsere Geschichte

Der VfGH wurde im März 1995 in Köln als “Odinic Rite Deutschland e.V.“ (ORD) gegründet und ist damit einer der ältesten heidnischen Vereine im deutschsprachigen Raum.

Über die Gründung und die Anfangszeit gibt es, vor allem im Internet, viele Gerüchte und Fehlinformationen, zu denen wir einiges klarstellen möchten.  Der ORD wuchs langsam und beständig und entwickelte sich schnell weg von dem ursprünglich “odinistischen” Ansatz hin zu einem offenen, polytheistischen und Geschichts-orientierten Konzept. Diese Entwicklung lässt sich vor allem an unserer Publikation, dem Ringhorn ablesen, welches es bereits seit 1994 gibt, also schon vor der eigentlichen Vereinsgründung.

Wir entwickelten ein vollständig eigenständiges Ritualwesen, ein eigenes Konzept des Heidentums, aber auch eine gänzlich andere organisatorische und absolut demokratische Struktur. Auf dem Bundesthing 2006 erfolgte dann endlich die letzte Trennung vom Odinic Rite durch die Wahl eines neuen Vereinsnamens mit einstimmigem Beschluss. In den weiteren Jahren bis heute erfolgten viele weitere Änderungen an strukturellen Details.

Heute, im 27. Jahr seines Bestehens, ist der VfGH eine etablierte Säule des germanischen Heidentums im deutschsprachigen Raum, aber auch auf internationaler Ebene.

Mitgliedschaft im VfGH

Das germanische Heidentum war in seiner Geschichte immer eine ethnische Religion, die innerhalb der germanischen Stämme weitergegeben wurde und nie universale Ansprüche erhoben und versucht hat, andere Menschen zu “bekehren”. Dieser Tradition folgend betreibt der VfGH keine missionarische Mitgliederwerbung und will niemanden, der sich für ihn interessiert, übereilt an sich binden.

Im VfGH finden sich Menschen aller Altersgruppen und aus allen gesellschaftlichen Schichten. Es gibt verschiedene Formen der Mitgliedschaft.

Man kann direkt hier die Mitgliedschaft beantragen, jedoch macht es vielleicht Sinn, erst einmal den VfGH besser kennenzulernen.

Religiöse Dienstleistungen

Für Mitglieder kostenlos, für Nicht-Mitglieder zu erschwinglichen Kosten, bieten wir seit 2007 ein Spektrum von Ritualdiensten und persönlicher Hilfestellung an.

Es handelt sich hierbei zum allergrößten Teil um Eheleiten, also „heidnische Hochzeiten“, aber auch z.B. Kindsweihen, Bestatttungen und andere Anlässe.

Weitere Infos dazu befinden sich auf unserer Website im Bereich Angebote.  Anfragen werden ausschließlich über die Mailadresse unserer Geschäftsstelle bearbeitet.

Unser Vereinssymbol

Von Beginn an haben wir die Irminsul in unserem Logo verwendet, als eines der wenigen Symbole, die für das antike mitteleuropäische Heidentum bekannt sind.

2016 haben wir im Rahmen eines Neu-Designs auch ein stilisiertes „Lebens“- oder „Sonnen-Rad“ dazugefügt.

In den letzten Jahren ist dieses spezielle Irminsul-Motiv etwas in Verruf gekommen. Daher erklären wir hier, warum wir dieses Motiv dennoch weiter verwenden.

Vernetzung

Der VfGH pflegt Kontakte zu grundsätzlich allen anderen heidnischen Gruppen und Vereinen, deren Ausrichtung und Zielsetzung unserer eigenen nicht widerspricht.

Zum größten deutschen heidnischen Verein, dem Eldaring e.V., besteht ein gutes und partnerschaftliches Verhältnis. Es gibt einige Doppel-Mitgliedschaften, viele Freundschaften und Begegnungen vor allem auf regionaler Ebene und darüber hinaus auch gelegentliche “offizielle Kooperationen”.

Auf europäischer Ebene ist der VfGH seit 2006 Gründungs-Mitglied im informellen Asatru-EU Netzwerk. Auf dieser Ebene gibt es viel Austausch, außerdem wird alle drei Jahre das IASC – International Asatru Summer Camp mit vielen Besuchern aus ganz Europa und darüber hinaus veranstaltet. In den Jahren 2012 und 2018 waren wir maßgeblich an der Ausrichtung dieses Treffens beteiligt.

Seit 2016 engagieren wir uns zusammen mit The Troth (USA) für ein inklusives Heidentum weltweit. Bei der ersten Frith Forge Konferenz 2017 trat der VfGH als Sponsor und Mitveranstalter auf, bei der zweiten Frith Forge 2020 (online) hielten wir einen weiteren Vortrag und leisteten technische Unterstützung.

Ringhorn

Ringhorn, die Zeitschrift für das Heidentum heute, hat sich seit 1994 von einer reinen Vereinszeitung zu einem informativen Magazin entwickelt, das im Regelfall 4 mal jährlich erscheint. Hier finden sich Artikel, Reportagen und Kommentare zu Themen rund um das germanische Heidentum: über Historisches, Aktuelles, Handwerk, Kunst, Literatur und vieles mehr.

Man kann Ringhorn auch ohne Mitgliedschaft zu Preisen ab 9 Euro pro Jahr abonnieren, ebenso sind Einzelhefte als PDF in unserem Shop erhältlich.